In den Tagen vor Weihnachten sind wir herumgefahren und haben Essenskörbe an die Familien verteilt, damit zumindest ein Abendessen garantiert ist. Auch kleine Puppen und Bälle haben wir zu den Familien gebracht. Bei dieser Arbeit habe ich mich wie der Weihnachtsmann gefühlt. Und dieser Job als Weihnachtsmann ist tatsächlich beneidenswert: Auch wenn es anstrengende und volle Tage waren, werde ich die Freude in den Augen der Kinder so schnell nicht vergessen können. Aber ich werde auch die Tränen in den Augen der Mütter nicht vergessen können, denen an diesen Tagen ihre so aussichtslosen Situationen noch bewusster werden.

Die Familien in den Vororten in dieser Zeit zu sehen erinnert mich daran, dass Weihnachten das Fest der Liebe ist, und nicht das Fest der Geschenke. Die Familien kommen mir mit einer so wunderschönen Herzlichkeit entgegen und wünschen einem vom ganzen Herzen ein schönes Weihnachten. Mich fasziniert die Fröhlichkeit und Lebensbejahung der Menschen, die es doch so viel schwieriger haben.

Man hört es jedes Jahr: Jesus ist in ärmlichen Umständen geboren worden und nicht in einem Palast. Ich denke, dass es wichtig ist, an dem Weihnachten, wie wir es in Deutschland feiern, sich eine Minute Zeit zu nehmen, und an die Menschen zu denken, die Weihnachten nicht so feiern können, wie sie es gerne wollen. Seien es die Familien in den armen Ländern wie hier in Brasilien, oder die einsamen Menschen auf der ganzen Welt.

Trotzdem, denke ich,  sollten wir uns nicht davon abhalten, das wunderschöne Fest der Liebe, Freude und der Familie in der Weise zu feiern, in der wir es gewohnt sind. Man sollte meiner Meinung nach schlicht im Hinterkopf behalten, dass es ein Privileg ist, das Fest in dieser Art feiern zu dürfen.

Ich wünsche euch allen nun fröhliche Weihnachten, ein schönes Fest und die Menschen um sich, die man sich an seiner Seite wünscht.

Frohe Weihnachten!