Taizé - Der unscheinbare Ort in der Bourgogne

Magische Begegnungen. Intensive Gespräche. Nachdenkliche Momente. Ausgelassenes Lachen. Gemeinsam ruhig sein. Zusammen laut sein. Zeit für sich. Zeit für Andere.

 

In etwa so kann man eine Woche in Taizé beschreiben. Mit insgesamt 29 Jugendlichen und Erwachsenen aus Meschede und Umgebung habe ich mich  Mitte August auf den Weg nach Frankreich gemacht, um auf dem Hügel mitten in der Bourgogne eine Woche gemeinsam mit 4500 anderen Jugendlichen und Erwachsen aus 74 Nationen zu verbringen.

Der Ursprung

Der kleine Ort Taizé ist durch Roger Schutz, später Frère Roger, bekannt geworden. In den 40er Jahren nahm er Kriegsflüchtlinge und Juden in seinem Haus auf. Mit der Zeit schlossen sich Weitere seinem fürsorglichen, schlichten und herzlichen Gedankengut an. Es bildete sich die Communauté de Taizé. Ihr gehören mittlerweile circa 100 Brüder aus 25 verschiedenen Nationen an, die entweder Katholiken, oder Mitglieder verschiedener evangelischer Kirchen sind. In der Woche, die wir in Taizé verbrachten, jährte sich Frère Rogers Todestag zum 12. Mal.

Ich habe Frère Roger noch persönlich kennenlernen dürfen. 2005 hatte ich das erste Mal die Ehre eine Woche in Taizé zu verbringen. Damals durfte während der Gebetszeiten eine gewisse Anzahl von Kindern bei Frère Roger sitzen, und da wollte auch ich natürlich immer mit dabei sein. Ich war noch sehr klein, sieben Jahre alt, um genau zu sein, aber auch ich habe schon gemerkt, dass der Gründer von Taizé ein ganz besonderer Mensch ist, der eine unfassbare Ruhe, faszinierende Ausgeglichenheit und eine überraschend positive Energie ausstahlt.

Er bewegt so viele Menschen, auch noch nach seinem Tod. Ohne genau diese Absicht zu haben, bildete und formte er den Ort Taizé - dieser Ort, der so magisch ist und alle Dinge der Welt so einfach wirken. Der Ort, der schnell Suchtpotential verbirgt.

 

Taizé heute

Über die Jahre ist Taizé  immer mehr zu einer Anlaufstelle für junge Menschen geworden. Diese sind auf der Suche nach den verschiedensten Dingen.

Auf der Suche nach einer Auszeit vom Alltag.

Auf der Suche nach sich selbst und dem Platz in der Welt.

Auf der Suche nach Gott und dem persönlichen Glauben.

Auf der Suche nach Austausch mit Menschen aus der ganzen Welt.

 

Auf der Suche nach Freundschaft, Lachen und einem unkomplizierten Miteinander. 

 

In den sieben Tagen in diesem schon fast magischen Dörfchen sind wir, die bunt gemischte Gruppe aus Meschede, Umgebung und Brasilien, zusammengewachsen. Durch die Einfachheit des Lebensstils der Brüder und durch die Gebete mit den besonderen Taizé-Gesängen, wird man auch selbst zum schlichten Genießen des Lebens gebracht. Jeder begegnet jedem mit einer natürlichen Freundlichkeit und durch diese entstehen wunderbare Freundschaften, die sich durch die ganze Welt ziehen.

Wie ein Netz ziehen sich auch meine Freundschaften, die sich in meinen mittlerweile schon acht Taizé-Aufenthalten gebildet haben, durch die ganze Welt.

 

Vielleicht hört sich dieser Artikel wie Werbung an, das war eigentlich nicht meine Absicht.  Aber wenn ich länger drüber nachdenke: Warum eigentlich nicht? 

 

Ich würde jedem raten, oder sogar wünschen mal für eine Zeit die Magie von Taizé auf sich wirken zu lassen. Es lohnt sich! 

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Der kleine Prinz

'Am Ende geht einer doch immer dahin,

wohin es ihn zieht'

 - Flug nach Arraz